„Gebt dem Führer Euer Ja!“ – Ausstellung

In der Stadtbibliothek Innsbruck, Amraser Straße 2 findet im Rahmen der Aktion „Innsbruck liest“ von 1. Juli bis 13. August 2022 die Ausstellung „Gebt dem Führer Euer Ja!“ Neues zu den Volksabstimmungen 1938 statt. Ein Ausstellungsprojekt des Stadtarchivs/Stadtmuseums Innsbruck.

< Wer eine Volksabstimmung plant, sollte die Frage so formulieren, dass das Wahlvolk jedenfalls mit „Ja“ antworten kann.

Im Frühjahr 1938 wurden die Innsbrucker*innen in kurzer Zeit sogar zwei Mal zu so einem „Ja“ aufgerufen. Streng genommen wurden nicht alle aufgerufen, ganze Bevölkerungsteile wurden von den Abstimmungen ausgeschlossen. Und am Ende wurde auch nur eines der geplanten Plebiszite wirklich abgehalten.

Kurz vorher war die Stadt Innsbruck herrlich geschmückt – ein berühmter Besucher hatte sich angekündigt. Ein Volk lag im Taumel, denn aus einem Reich kam ein Führer. Das Ergebnis der Abstimmung vom 10. April lag dann wenig überraschend bei fast 100 Prozent Zustimmung – ein „Ja!“ für Adolf Hitler.

Die Bestände im Stadtarchiv/Stadtmuseum zeigen diese Ereignisse aus Sicht der für die Wahlen zuständigen und nur scheinbar neutralen magistratischen Ämter. Das Ergebnis vom 10. April 1938 wird mit einer 1921 durchführten fast gleichlautenden Volksabstimmung sowie den letzten Wahlergebnissen der Ersten Republik verglichen und mit zeitgenössischen Plakaten und Fotos illustriert. >

Wann?
1. Juli bis 13. August 2022
Während der Öffnungszeiten der Bibliothek frei zugänglich
Mo–Di 14–19 Uhr / Mi–Fr, 10–19 Uhr / Sa 10–17 Uhr /
Sonn- und Feiertage geschlossen
Stadtbibliothek Innsbruck

Begleitprogramm
Führungen mit dem Kurator Niko Hofinger am 4. Juli, 19. Juli und 28. Juli jeweils 18 Uhr
(keine Anmeldung erforderlich).

Innsbruck liest 2022
 „Die Gegenstimme“ von Thomas Arzt, Residenz Verlag 2021
April 1938: Der Student Karl Bleimfeldner kehrt in seinen Heimatort zurück, um gegen den „An-schluss“ an Hitlerdeutschland zu stimmen – als Einziger im Dorf. Die riskante Tat bleibt nicht ohne Folgen im politisch aufgehetzten Landstrich. Gerüchte werden laut. Die Familie verstummt. Eine Handvoll Übermütiger bricht auf, um den Verräter im Wald zu stellen. Wie durch ein Brennglas nimmt Thomas Arzt in „Die Gegenstimme“ die 24 Stunden des 10. April in den Blick, an dem sich die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich vollzog. Vielstimmig und eindringlich schildert er die Geschichte seines eigenen Großonkels – als fieberhaft rastlose Erzählung über Mitläufertum, Feigheit, Ausweglosigkeit, Fanatismus und Widerstand. (Quelle: Residenz Verlag/ Stadtbibliothek)

 

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