Schillerstraße

Stadtteil Saggen

Jänner 2008 © Thomas Kleissl

Schillerstraße 4

Helene Rosenstein, geb. Schreiber und Witwe von Josef Rosenstein wohnte mit ihrem Sohn Fritz in der Schillerstraße 4. Sie wurden in ihrer Wohnung überfallen und schwer mißhandelt, die Wohnungseinrichtung geplündert und demoliert. Fritz wurde gefangengenommen und seine Mutter verletzt in der Reichenau aufgefunden.

Nach einem kurzen Spitalsaufenthalt flüchtete sie zusammen mit ihrem Sohn zu ihrer verheirateten Tochter Jenny Handel nach Wien. Jenny und ihr Mann wanderten nach Bolivien aus, und verhalfen der Mutter zu einem Visum, sodaß Helene Rosenstein nach einem Aufenthalt in England nach Bolivien gelangen konnte.

Fritz wurde von der SS in Frankreich aufgegriffen, entkam aber wieder und lebte versteckt in Belgien, wo er 1944 nach der Befreiung durch die Amerikaner als Dolmetscher arbeitete.

Erich Rostenstein, der jüngste Sohn, konnte bereits im April 1938 nach Palästina ausreisen.


update 24.10.2018

Literatur:

Thomas Albrich (Hg.) < Die Täter des Judenpogrom 1938 in Innsbruck > Haymon Verlag Innsbruck-Wien 2016

Gretl Köfler < Die „Reichskristallnacht“ > in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.) – Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 bis 1945 – Österreichischer Bundesverlag Wien 1984, Band 1, S 448-462

Gad Hugo Sella < Die Juden Tirols – Ihr Leben und Schicksal > Israel 1979

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