Pogromgedenken 2022 und andere Veranstaltungen

Pogrom-Gedenkveranstaltungen 2022

09. November 2022
16:00 Uhr – Erinnern an Abraham Gafni

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Medienraum, Museumstraße 15, Innsbruck

“Abraham Gafni, bis 1938 Erich Weinreb, kam 1928 in Innsbruck zur Welt. Gemeinsam mit seinem Bruder floh er 1939 vor den Nationalsozialisten nach Israel. Über Jahrzehnte hinweg kam Gafni regelmäßig zu Besuch in seine alte Heimatstadt Innsbruck. Dabei blieb er mit der Familie Kühbacher verbunden, die nach dem Krieg die Wohnung der Gafnis in der Innsbrucker Defreggerstraße bewohnte. Abraham Gafni verstarb im Februar 2022 in Israel.
Anlässlich der Übergabe zweier Porträts von Gafni, geschaffen vom Künstler Oskar Stocker, durch Andrea Kühbacher-Schlapp an die Tiroler Landesmuseen, spricht sie zur gemeinsamen Geschichte der beiden Familien im Medienraum des Museums Ferdinandeum.”. Quelle: erinnern.at

17:30 Uhr – Gedenkfeier der sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen Tirol

Jüdischer Friedhof (Westfriedhof), Fritz-Pregl-Straße 2, Innsbruck
Traditionelle Gedenkveranstaltung mit Festvortrag von Ina Friedmann. Quelle: erinnern.at

19:00 Uhr – Kaddisch. Gedenken der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg

Menora am Landhausplatz / Eduard-Wallnöfer-Platz, Innsbruck. Quelle: erinnern.at

11. November 2022
19:00 Uhr – Das Novemberpogrom in Innsbruck 1938. Vortrag Horst Schreiber.

 Cafe Lotta, Hallerstraße 1, Innsbruck

“1938 begann mit dem Novemberpogrom die systematische Vertreibung, Enteignung und dann Vernichtung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Horst Schreiber thematisiert die Bedeutung von Gewalt für die NS-Volksgemeinschaft sowie die Ursachen, Ablauf und Folgen des Pogroms.” Quelle: erinnern.at


Weitere Veranstaltungen:

06. November 2022
20:15 Uhr – “Wir erinnern uns immer nur an morgen. Gedenken an Diana Budisavljević” – Filmpremiere

Leokino, Anichstraße 36, Innsbruck

“Die Politologin und Filmemacherin Nicola Nagy konnte mit ihrem Vorhaben, einen Dokumentarfilm über die Innsbruckerin Diana Obexer-Budisavljević zu drehen, die Fachjury der gedenk_potenziale überzeugen. Diana Budisavljević rettete zwischen 1941 und 1945 rund 12.000 überwiegend serbische Kinder aus Konzentrationslagern des faschistischen Ustascha-Regimes. 2021 wurde ihr in Innsbruck eine Gedenktafel gewidmet, um deren Textierung sich eine lebhafte Debatte entfachte. Der Film zeichnet diese nach und ergänzt sie um Stimmen der Opfer. Im Ringen um eine zeitgemäße Erinnerungskultur steht der Austausch über Grenzen und unterschiedliche Perspektiven hinweg im Fokus. Die Frage verhandelt auch, wer wir als Gesellschaft sind und in Zukunft sein wollen.” Quelle: Newsletter Stadtarchiv


08. November 2022

18:00 Uhr – “30 Jahre Gedenkdienst” – Festakt der Stadt Innsbruck 

Bürgersaal Innsbruck, Herzog-Friedrich-Straße 21, Innsbruck

“1992 wurde der Gedenkdienst in Innsbruck von Andreas Maislinger, Walter Guggenberger und Andreas Hörtnagl gegründet und begeht somit diesen Jahres sein 30-jähriges Bestehen. Nach einer Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Georg Willi wird Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow, Dekan der Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Innsbruck in die Bedeutung des Gedenkdienstes einführen. Anschließend dürfen wir Prof. Dr. Andreas Maislinger, Mag. Walter Guggenberger und Andreas Hörtnagl begrüßen, die einen Ausblick geben möchten: Wie soll es mit dem Gedenkdienst in Österreich in den nächsten 30 Jahren weitergehen? Ein kurzer Erfahrungsbericht eines ehemaligen Gedenkdienstleisters rundet den Festakt ab. Im Anschluss an den offiziellen Teil besteht die Möglichkeit, bei Finger-Food und Getränken zusammen zu kommen.” Quelle: Newsletter Stadtarchiv
Anmeldungen: viviane.seiter@magibk.at


08. November 2022

19:30 Uhr – Vernissage der Ausstellung: Judenhass in der Musik. Kontinuitäten über Jahrhunderte.

Haus der Musik, Vorlesungssaal im 5. Stock, Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck

“Obwohl die jüdische Minderheit in Tirol nur einen verschwindend kleinen Prozentsatz der Gesamtbevölkerung ausmachte, war sie über Jahrhunderte bis in die Gegenwart offenem Hass und tief verwurzelten Ressentiments ausgesetzt. Dieser Hass hatte viele Gesichter und manifestierte sich in der Musik auf vielfältige Weise. Im geistlichen Spiel des Mittelalters finden wir antijüdische Stereotype ebenso wie in Gesängen, die auf die verbreiteten Ritualmordlegenden Bezug nehmen. Spottlieder begegnen bereits im Mittelalter und sind heute noch präsent. Der Antisemitismus im engeren Sinne, eine Reaktion auf die jüdischen Emanzipationsbestrebungen in der Spätaufklärung, verstärkt sich im Zuge der Nationalisierung und der Verbreitung völkischen Gedankenguts: Er kulminiert im Nationalsozialismus, der ihn zur Staatsdoktrin erhebt. Auch Tiroler Komponisten schufen und edierten aggressiv antijüdische Gesänge. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges manifestiert sich weiterhin Hass gegen Juden, wie aktuelle Diskurse (Petrenko, Levit) zeigen. Wir zeichnen in dieser Schau anhand ausgewählter Themenkomplexe und Objekte das Bild einer erschreckenden Kontinuität des Judenhasses in der Musik – in auffälligem Widerspruch zur marginalen Rolle der jüdischen Minderheit und des jüdischen Musiklebens in Tirol und seinen benachbarten Regionen.”

Idee, Konzept und Gestaltung: Dr. Franz Gratl, Leiter der Musiksammlung, Tiroler Landesmuseen und Dr.in Milijana Pavlović, Institut für Musikwissenschaft, Universität Innsbruck. Quelle: erinnern.at

Ausstellung vom 09.11.2022 bis 08.05.2023 – Haus der Musik, 2. Stock. Eintritt frei


23. November 2022

17:15 Uhr – Massenmörder Josef Schwammberger: Lagerkommandant von Rozwadów, Przemyśl und Mielec. Vortrag Horst Schreiber

Historischer Lesesaal der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Innrain 50, Innsbruck

“Der Tiroler SS-Oberscharführer Josef Schwammberger leitete drei Lager in Polen. Er war sadistischer Exzesstäter, Massenmörder und Akteur des Holocaust. 1948 gelang ihm die Flucht aus dem Entnazifizierungslager „Oradour“ in Schwaz nach Argentinien. 1990 konnte er in Stuttgart vor Gericht gestellt werden. Am 18. Mai 1992 wurde der ehemalige SS-Oberscharführer Josef Schwammberger am Landgericht Stuttgart wegen des Mordes an 25 Frauen und Männer sowie wegen der Beihilfe des Mordes an 641 Menschen, die er aus eigener Machtvollkommenheit, niedriger Gesinnung oder Sadismus begangen hatte, zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Der Vortrag stellt den Werdegang des Tiroler Exzesstäters vor, dessen Tathandlungen, Flucht, Ergreifung und Verurteilung.” Quelle: erinnern.at

 

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