Konzert MEMENTO mit Oberkantor Shmuel Barzilai – 7.11.2021

Am Sonntag, 7. November 2021 findet um 18:00 Uhr im Vier und Einzig, Haller Straße 41 in Innsbruck das Konzert MEMENTO des Orchesters der Akademie St. Blasius mit dem Oberkantor Shmuel Barzilai und dem Dirigenten Karlheinz Siessl statt.  Auf dem Programm stehen Franz Schreker („Intermezzo“ aus der „Romantischen Suite“ für Streichorchester op. 8 und Kammersinfonie), Hans Krása („Adagio“ für Streichorchester) und jüdische Lieder „Sh’ma Israel“.

„Wenige Tage vor der eigentlich geplanten Realisierung nicht mehr erlaubt, übernehmen wir dieses Projekt aus dem vergangenen Herbst. Die Akademie St. Blasius führt damit die vor neun Jahren gegründete Konzertreihe „Memento“ fort und erinnert immer und immer wieder an Komponisten, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfemt und verfolgt wurden. Im November kommt nun Oberkantor Shmuel Barzilai vom Wiener Stadttempel nach Innsbruck. Der charismatische Tenor ist ein profunder Kenner und ein anerkannter Interpret jüdischer Musik. Seine berührenden traditionellen Lieder werden vom Orchester der Akademie St. Blasius in mittelgroßer Besetzung begleitet und in drei Ensemble- und Orchesterwerke eingebettet.
Nur wenige Werke von Hans Krása sind erhalten – dabei war er bis 1939 einer der angesehensten Komponisten seiner Generation! Bereits mit seiner zweiten veröffentlichten Komposition, dem im Mai 1921 entstandenen einzigen Streichquartett, beeindruckte er die Musikwelt nachhaltig durch Reife und musikalische Kraft. Aufgrund des orchestralen Charakters haben Martha Kneringer und Karlheinz Siessl vor rund 15 Jahren den dritten (und letzten) Satz zu einem „Adagio für Streichorchester“ umgearbeitet, das im November 2016, ebenfalls in der Reihe „Memento“, erstmals von der Akademie St. Blasius aufgeführt wurde. Mittlerweile ist das gesamte Œuvre von Hans Krása aufgearbeitet, und wir können nur erahnen, welche weiteren musikalischen Schätze aus seiner Hand uns durch die grausame Zäsur vorenthalten blieben.
Satte Streicherklänge aus der „Romantischen Suite“ und ein spätromantisches Klanggemälde aus Bläsern, Streichern, Tasten- und Schlaginstrumenten erinnern an Franz Schreker als einen der erfolgreichsten Komponisten Österreichs und Deutschlands. In den 1930er-Jahren wurde jedoch seine Musik als „entartet“ diffamiert.
Wir wollen und sollen gedenken – immer und immer wieder.“ www.akademie-st-blasius.at

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