Forschungsprojekt „Unfruchtbarmachung“ und „freiwillige Entmannung“

Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow und MMag. Ina Friedmann vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck haben den Endbericht des Forschungsprojekts „Unfruchtbarmachung“ und „freiwillige Entmannung“. Die Innsbrucker Universitäts-Kliniken und die Erbgesundheitsgerichte des Reichsgaues Tirol und Vorarlberg veröffentlicht und online gestellt. „Zwischen 1940 und 1945 wurden durch das nationalsozialistische Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Österreich Zwangssterilisierungen und Zwangskastrationen – letztere als „freiwillige“ Maßnahme getarnt – legalisiert. Neu eingerichtete Erbgesundheitsgerichte ordneten die Zwangseingriffe an, häufig auf Grundlage medizinischer Gutachten.“ Zwangssterilisationen wurden an der Universitätsklinik Innsbruck, den Krankenhäusern Hall, Schwaz, Kufstein und Reutte sowie in Vorarlberg am Städtischen Krankenhaus Feldkirch, dem Städtischen Krankenhaus Dornbirn und dem Sanatorium Mehrerau in Bregenz von Klinikvorständen, Privatchirurgen und -gynäkologen durchgeführt, u.a. von Burghard Breitner, dem damaligen Vorstand der Chirurgie in Innsbruck. Seinen Namen trägt bis heute eine Straße im Innsbrucker Stadtteil Reichenau.

Forschungsprojekt:

Institut für Zeitgeschichte Innsbruck: https://www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/unfruchtbarmachung-und-freiwillige-entmannung/

Endbericht: https://www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/unfruchtbarmachung-und-freiwillige-entmannung/pdf-s/erbgesundheit_tirol_vorarlberg.pdf 

Burghard Breitner: https://www.uibk.ac.at/zeitgeschichte/unfruchtbarmachung-und-freiwillige-entmannung/pdf-s/burghard-breitner-ifz02072020-final.pdf

Quellen:

Georg Herrmann < Wer war Burghard Breitner? Straße soll umbenannt werden. > https://www.meinbezirk.at/innsbruck/c-lokales/wer-war-burghard-breitner-strasse-soll-umbenannt-werden_a4138251

Sabine Wallinger < Wem gebührt die Ehre? Noch immer sind einige Tiroler Straßen nach Aufklärungsgegnern und glühenden Nazi-Ideologen benannt. Wir könnten es besser wissen. Ein Essay. > in: 20er, Die Tiroler Straßenzeitung, September 2020, Nr. 217, S. 28-29

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